Datum: 25.09.2025
„Ohne Ehrenamt geht’s nicht“ – Sparkasse schüttet an Vereine und Institutionen im südlichen Landkreis 60.000 Euro aus
Quelle: Vilsbiburger Zeitung
Vilsbiburg. Es ist ein Termin, den die Vertreter der Vereine aus dem ehemaligen Altlandkreis gleich in doppelter Hinsicht gerne wahrnehmen: die Spendenübergabe, die am vergangenen Donnerstag im Sparkassen-Finanzzentrum Vilsbiburg stattgefunden hat. Mit rund 60.000 Euro fördert die Sparkasse das ehrenamtliche Engagement in den regionalen Vereinen Verbänden und Institutionen.
Beispielhaft stellte Jürgen Wohlgemuth, der Vorsitzende des Motorsport-Clubs Vilsbiburg, in diesem Rahmen die Aktivitäten seines Vereins vor. Nicht weniger interessant waren die persönlichen Gespräche, die beim anschließenden Imbiss sehr lebhaft geführt wurden.Welches Gewicht dem Ehrenamt in der gesamten Region beigemessen wird, das sieht man nicht nur an der Spendensumme des Finanzinstituts, sondern auch an der großen Zahl der Bürgermeister, die bei diesem Ereignis anwesend waren.
Allen voran Landrat Peter Dreier, zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse, der den Vereinen eine zentrale Funktion dabei zuschrieb, das gesellschaftliche Leben in den Gemeinden zu organisieren. Das sei Ausdruck der bayerischen Lebensfreude.Die Spenden trügen dabei zur Motivation der Ehrenamtlichen bei, fuhr er fort und erzählte, dass „ein penetranter Bürger“ vor einiger Zeit die Sparkassen verklagt hätte, sie sollten diese Ausschüttung nicht den Vereinen, sondern besser den Kommunen zur Verfügung stellen. Er habe nicht Recht bekommen, und das sei auch richtig so, denn die Kommunen profitierten von den nicht unerheblichen Gewerbesteuern der Sparkasse.
„Ohne Ehrenamt geht’s nicht“ hatte zuvor Sparkassen-Regionaldirektor Matthias Frank festgestellt. Er selbst übe vier Ehrenämter aus und wisse daher sehr genau, wie wichtig für einen Verein geordnete Finanzen seien, auch wenn die ehrenamtliche Tätigkeit an sich letztlich unbezahlbar sei.„Sie machen die Region lebens- und liebenswert“, wandte sich auch Vilsbiburgs Bürgermeisterin Sibylle Entwistle an die Vereinsvertreter. Doch bei allem Lob für das Engagement im Sport oder in der Kultur, für soziale Belange oder die Umwelt wisse sie, dass ehrenamtliche Arbeit heutzutage in verschiedener Hinsicht schwieriger geworden sei, sowohl was die Bürokratie, als auch die finanzielle Seite betreffe. Und hier sei die Unterstützung der Sparkasse wichtig.
Sparkassen-Vorstand Christian Gallwitz hat darauf aufmerksam gemacht, dass die Sparkassen keinen Aktionären verpflichtet sind. Als öffentlich-rechtliche Institute seien sie dem Gemeinwohl verpflichtet und sehen es als ihre Aufgabe, die Gesellschaft vor Ort in Form von Spenden, Sponsoring und der Förderung zu unterstützen. Im gesamten Geschäftsgebiet schüttete Sparkasse Landshut im vergangenen Jahr knapp eine Dreiviertelmillion Euro an Spenden aus. Hinzu komme die Spenden-Plattform „WirWunderLandshut“, die zusätzlich mehr als zwei Millionen Euro für 400 Projekte in der Region zur Verfügung gestellt habe. Die Sparkasse beteilige sich daran mit Verdoppelungsaktionen oder zum Beispiel einem für Dezember geplanten „Tag des Ehrenamts“. Die Verkehrserziehung als wichtiges Vereinsziel.
Der Vorsitzende des Motorsport-Clubs (MSC) Vilsbiburg im ADAC, Jürgen Wohlgemuth, arbeitete bei seinem anschließenden Vortrag über die Aktivitäten seines Clubs die unterschiedlichen Ziele bei der Jugendarbeit einerseits und dem klassischen Motorsport andererseits heraus. Denn bei den jugendlichen Kartfahrern gehe es zuvörderst um Verkehrserziehung und um die frühzeitige Beherrschung eines Fahrzeugs. Im Alter zwischen 6 und 21 Jahren werde beim Jugendkart-Slalom Übersicht und Reaktionsschnelligkeit trainiert. In kurzen Videoclips aus der Perspektive einer Helmkamera demonstrierte er, dass die 30 bis 40 Sekunden dauernde Fahrt durch den mit Verkehrspylonen abgegrenzten Parcours die volle Konzentration des Fahrers erfordert. Es gehe nicht um Tempo, sondern um die präzise Beherrschung des Sportgeräts.Natürlich gehe es bei Motorsport-Club auch um Motorsport, lenkte Wohlgemuth die Aufmerksamkeit auf den Erwachsenenbereich des Clubs. 2022 wurde in der Mannschaftswertung der Südbayerischen Meisterschaft Platz drei erreicht, und in diesem Herbst sei der Club selbst Ausrichter des Endlaufs dieser Meisterschaft, verkündete der Vorsitzende nicht ohne Stolz.
Wohlgemuth nutzte die Gelegenheit auch, um kurz die Geschichte des MSC darzustellen, der in diesem Jahr 75 Jahre alt wurde. Bei der Gründung im Mai 1950 ging es um die „Förderung der motorsportlichen Belange sowie die Organisation motorsportlicher Veranstaltungen“. Als Deutschland in den Nachkriegsjahren zur Automobilnation wurde, begleitete der MSC diese Entwicklung mit vielen Aspekten der Verkehrssicherheit – sei es bei Infoveranstaltungen zur seinerzeit wenig beliebten Gurtpflicht oder beim Bau der ersten Ampelanlage in Vilsbiburg am Stadttor.Musikalisch begleitet wurde die Spendenübergabe von einem Saxophonquartett der städtischen Musikschule Vilsbiburg unter der Leitung von Sebastian Bortolotti.